Digital Retail Media: Emax digital will Blackbox Amazon öffnen

Immer mehr Unternehmen wollen ihre Produkte auf Amazon & Co. verkaufen und vermarkten, doch nur wenige wissen, wie das wirklich effizient geht. Das Münchner Start-up Emax digital hat eine KI-gestützte Reporting- und Analyse-Software entwickelt, die Markenentscheidern dabei hilft, ihr Amazon-Business effektiver zu gestalten.

Was das Thema Marketing auf Amazon angeht, ist der Internetriese eine Blackbox für viele Vendoren und Seller. "Oftmals fällt es schwer herauszufinden, wo die Stellschrauben sind, die den Abverkauf oder den Erfolg einer Marke oder eines Produktes tatsächlich verbessern", sagt Andreas Kleofas.

Zusammen mit Dominik Pietrowski startete Kleofas Emax digital 2018 mit der Idee, mittels Daten den Business-Auftritt von Marken auf Amazon zu optimieren. Da der dritte Gründer, der Chef-Entwickler Dimitri Dumonet, erst später zum Team dazustieß, verkauften Pietrowski und Kleofas zu Beginn erstmal ihr eigenes Wissen als Berater. 

Die Emax-Gründer Dominik Pietrowski, Andreas Kleofas und Dimitri Dumonet (von links)
Die Emax-Gründer Dominik Pietrowski, Andreas Kleofas und Dimitri Dumonet (von links)
 

Sie hatten bereits damals viele Daten, die sie auch heute nutzen, manuell gesammelt, z. B. Suchergebnisse von Amazon für spezielle Keywords, und diese Informationen in einer einfachen Excel-Datei abgespeichert. Das war die Basis für die Entwicklung des heutigen Amazon Analytics Hubs.

Dank Dumonet starteten die drei schließlich im April 2019 mit der Entwicklung der Software von Emax digital, die den Kunden nun einen digitalen Ablauf dieser Schritte ermöglicht.

Schwachstellen aufdecken

Das webbasierte Tool nutzt Machine-Learning-Technologien, um Schwachstellen von Vendoren und Sellern in ihrem täglichen Umgang mit Amazon aufzudecken. So kann Emax digital automatisiert Handlungsempfehlungen geben, um Abverkäufe zu erhöhen und Werbeinvestments zu optimieren.

So funktioniert der Analytics Hub: Der Markenhersteller legt bei Emax digital einen Login in seinem Vendor oder Seller Central an und erteilt Emax digital “mit einem Klick” die Freigabe für die automatisierte Abfrage der Amazon-Daten und -Schnittstellen (APIs). Nach dem Login können Kunden im Analytics Hub alle Informationen rund um ihr Amazon-Business finden.

Der Amazon Analytics Hub von Emax digital zeigt Sellern und Vendoren alle relevanten Metriken ihres Amazon-Geschäfts auf einen Blick.
Der Amazon Analytics Hub von Emax digital zeigt Sellern und Vendoren alle relevanten Metriken ihres Amazon-Geschäfts auf einen Blick.
 

16 Milliarden US-Dollar Werbeumsätze allein bei Amazon

Der Vorteil ist, dass manuelle Excel-Downloads und Copy&Paste-Orgien wegfallen und sich die Unternehmen wieder voll auf das eigene Geschäft konzentrieren können.

Der Zeitpunkt ist günstig, sind die Emax-Gründer überzeugt: Marken, werbetreibende Unternehmen und Agenturen verschöben derzeit in großem Umfang ihre Werbebudgets von Google und Facebook in das neue Media-Segment Digital Retail Media. „Digital Retail Media ist die derzeit am schnellsten wachsende Werbeform. Allein Amazon erzielte im Jahr 2020 knapp 16 Milliarden US-Dollar Werbeumsätze“, sagt Gründer Dominik Pietrowski.

Experten für alle Themen rund um Amazon

Markenunternehmen profitieren bei Emax digital von geballtem Amazon-Wissen. Die Gründer Pietrowski und Kleofas haben zusammen rund zwölf Jahre bei dem Internetriesen gearbeitet und dort Markenhersteller wie L’Oréal, Philips und P&G dabei unterstützt das Beste aus Amazon herauszuholen. Diese Erfahrungen wollen sie nun weitergeben.

Dabei sind die drei Gründer längst nicht mehr auf sich allein gestellt. Mittlerweile arbeitet bei Emax digital mit Firmensitz im Münchner Start-up-Center Werk 1 ein 20-köpfiges Team aus Softwareentwicklern, Datenwissenschaftlern und Amazon-Experten aus neun verschiedenen Nationen.

Otto und Alibaba im Blick

Die Entwicklungsperspektiven sind aussichtsreich: Gerade erst beteiligten sich mit rund 1,4 Millionen Euro auch der High-Tech Gründerfonds und Bayern Kapital gemeinsam mit den Business-Angels Dirk Freytag und Arndt Groth.

Nächste technologische Schritte sollen es ermöglichen neben Business-Forecasts und Handlungsempfehlungen auch Szenario-Analysen durchzuführen. Außerdem bedient das Tool aktuell ausschließlich die Plattform Amazon. In Zukunft soll der Analytics Hub jedoch auch andere Onlinehändler wie Otto, Zalando oder auch internationale Plattformen wie Alibaba oder Walmart analysieren können.

Das ist etailment-Start-ups

In der Rubrik "Start-ups" stellt Etailment regelmäßig innovative und spannende junge Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette vor, die das Potenzial haben, den Handel langfristig zu verändern oder mit ihren Dienstleistungen ein vielversprechender Partner sein können.

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