Der Brexit wird die Geschäftstätigkeit auf Amazon ab dem 01. Januar 2021 durch die entstehende EU-Zollgrenze grundlegend verändert. Was ändert sich allerdings konkret und worauf sollte in Zukunft von Geschäftstreibenden über die Grenze beachtet werden?
Regelungen für „Versand mit Amazon“ (FBA)
Seit Samstag, 14. November 2020 werden keine Remissionsaufträge für grenzüberschreitenden Lagerbestand mehr entfernt. Konkret gesagt bedeutet das, dass kein Lagerbestand mehr von EU-Lagern in die des Vereinigten Königreichs zurückgesandt werden können (oder andersrum). Alle vor dem 14.11.2020 erstellten Remissionsaufträge werden noch bis zum 31. Dezember 2020 bearbeitet.
Die nächste Regelung trat am Freitag, den 18. Dezember 2020 in Kraft. Nun ist kein Lagerbestandstransfer mit paneuropäischem Versand durch Amazon zwischen der UK und der EU mehr möglich. Um die Lagerbestände aufrecht zu erhalten, muss der Bestand jeweils in den jeweiligen Logistikzentren der EU und des Vereinigten Königreichs aufgebaut werden. Der vor dem 18. Dezember eingelagerte Bestand wird weiterhin, wie gewohnt für den Versand in der EU bzw. in der UK verwendet.
In der Woche vom 21. – 28. Dezember 2020 wurde der grenzüberschreitende Versand des Europäischen Versandnetzwerks schrittweise vollständig eingestellt. Um die Verkäufe weiterhin aufrecht zu erhalten, muss der Lagerbestand wie oben genannt in den jeweiligen Logistikzentren aufgebaut werden.
Brexit Auswirkungen bei Versand durch den Händler (FBM)
Beim Versand durch den Verkäufer selbst oder bei der Nutzung eines Drittanbieters als Transportdienstleister, kann die Ware weiterhin über die Zollgrenze ins Vereinigte Königreich versendet werden. Hier ist allerdings wichtig zu beachten, dass alle Tarife und Zölle vor der Lieferung bezahlt wurden.
Grundsätzlich sollte mit dem Transportunternehmen abgesprochen werden, ob der Versand über die UK/EU Grenze ab dem Start des Jahres 2021 weiter unterstützt wird.
Für Versender außerhalb der EU sollte sich durch den Brexit nichts ändern.
Wie können nun die Verkaufszahlen auf Amazon aufrechterhalten werden?
Negative Auswirkungen des Brexits können gemindert oder verhindert werden, indem der Lagerbestand sinnvoll in die Logistikzentren der EU und der UK aufgeteilt werden, sodass auf beiden Seiten der Grenze genügend Bestand vorhanden ist.
Um die Zollgrenze zu passieren, sind neben der Zollanmeldung noch weitere Anforderungen notwendig:
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Umsatzsteuer-Identifikationsnummern: Damit die Waren grenzüberschreitend transportieren und lagern zu können, wird eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer für das Land benötigt, in dem die Ware gelagert wird. Hier muss darauf geachtet werden, dass die jeweiligen Umsatzsteuervorschriften eingehalten werden. Amazon bietet hier einen entsprechenden Umsatzsteuer-Service an.
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EORI-Nummer (elektronisches Registrierungs- und Identifizierungssystem): Zur Verschiebung von großen Mengen an Lagerbestand in die Länder der EU, ins Vereinigte Königreich oder aus diesen Ländern heraus, wird ab 1. Januar 2021 eine EORI-Nummer notwendig. Die EU-EORI ist dabei für alle der EU zugehörigen Länder gültig. Über den Umsatzsteuerservice von Amazon können die britische und EU-EORI-Nummer kostenlos beantragt werden.
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Informationen zum Ursprungsland: Im Handelsabkommen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich wird festgelegt, welche Waren bevorzugt behandelt werden und damit von abweichenden Zolltarifen profitieren können.
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Codes des harmonisierten Systems (HS): Die Codes bestimmen den Zollsatz sowie die Einfuhrumsatzsteuer für alle Produkte.
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Intellectual Property Rights: Zum Verkauf von Produkten aus der EU in die UK oder andersherum sind geistige Eigentumsrechte oder falls nicht vorhanden die Zustimmung des Inhabers der Rechte notwendig.
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Bereitstellung von Zollabfertigungsdokumenten
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Neue gesetzliche Vorgaben zu Produktkonformität und Etikettierung einhalten: Die Richtlinien der Regierung des Vereinigten Königreichs sollten regelmäßig geprüft werden, falls neue Anforderung für Produkte in Kraft treten.
Amazon hat auch ein Handbuch für die Vorbereitung auf den Brexit bereitgestellt. Wir hoffen ihr seid gut vorbereitet.
Wir haben die Informationen nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen. Im Zweifelsfall empfehlen wir entsprechende Rechts- bzw. Steuerberatung in Anspruch zu nehmen.
