Amazon ist ein unverzichtbarer Vertriebskanal für Marken. Doch die Präsenz von 3rd Party Sellern auf der Plattform bringt oft Herausforderungen mit sich, die das Markenerlebnis und den Umsatz beeinflussen können. In diesem Artikel beleuchten wir die häufigsten Probleme mit 3rd Party Sellern und zeigen mögliche Lösungsansätze.
1. Die Buy Box geht verloren
Die Buy Box ist entscheidend für den Erfolg auf Amazon. Wenn 3rd Party Seller ein Produkt günstiger anbieten, kann es passieren, dass sie die Buy Box gewinnen – selbst wenn sie keine offiziellen Vertriebspartner sind. Dies führt zu Umsatzeinbußen und Kontrollverlust für Marken.
Lösung:
- Preisüberwachung und Anpassung: Setzen Sie Preis-Monitoring-Tools ein, um den Wettbewerb im Auge zu behalten und gegebenenfalls die Preise strategisch anzupassen.
- Amazon Brand Registry: Mit diesem Programm können Sie mehr Kontrolle über Ihre Produkte und Inhalte ausüben. Es schützt Ihre Marke vor unautorisierten Verkäufen und hilft Ihnen, die Buy Box zurückzuerobern.
- Transparency-Programm: Auch wenn es ursprünglich zur Bekämpfung von Produktpiraterie gedacht ist, kann das Amazon-Transparency-Programm Herstellern dabei helfen, mehr Kontrolle über den Vertrieb zu erlangen. Die Umsetzung ist jedoch oft schwierig, da Einzelhändler die Zusammenarbeit einstellen könnten, wenn ihre Freiheiten zu sehr eingeschränkt werden.
2. Preisdumping
Viele 3rd Party Seller betreiben Preisdumping, um ihre Produkte schnell zu verkaufen. Dies kann den wahrgenommenen Wert Ihrer Marke schädigen und langfristig Ihre Marktposition gefährden.
Lösung:
- Autorisiertes Händlernetzwerk: Arbeiten Sie mit ausgewählten Partnern zusammen, die sich an Ihre Preisrichtlinien halten. Ergänzend dazu können Sie exklusive Produkte anbieten, die nur von Ihnen oder autorisierten Partnern verkauft werden. So behalten Sie die Hoheit über spezifische Artikel.
- Ermahnungen: In vielen Fällen reicht es, die betreffenden Verkäufer direkt anzuschreiben und auf Verstöße hinzuweisen.
- Amazon Brand Registry: Verstärken Sie den Schutz Ihrer Produkte und Inhalte durch Amazons Markenschutzprogramme.
3. Duplikate von ASINs
Ein weiteres häufiges Problem ist das Erstellen von Duplikaten Ihrer Produkte durch 3rd Party Seller. Dies führt nicht nur zu Verwirrung bei den Kunden, sondern macht das Löschen dieser Duplikate oft kompliziert, besonders wenn die ASIN auch FBA-Bestand hat.
Lösung:
- Regelmäßige ASIN-Kontrolle: Überwachen Sie Ihre Produktkataloge kontinuierlich, um doppelte ASINs frühzeitig zu identifizieren.
- Kooperation mit Amazon: Treten Sie in direkten Kontakt mit Amazon, um Duplikate löschen zu lassen, und nutzen Sie Ihre Teilnahme am Brand Registry zur Beschleunigung des Prozesses.
4. Schlechter Content durch 3rd Party Seller
Viele 3rd Party Seller laden Produkte hoch, die entweder gar nicht von Ihnen verkauft werden oder mit fehlerhaften bzw. minderwertigen Inhalten versehen sind. Das schadet Ihrer Markenwahrnehmung und kann Kunden abschrecken.
Lösung:
- Brand Guide: Erstellen Sie einen detaillierten Markenleitfaden, der klare Vorgaben für Inhalte wie Bilder, Titel und Beschreibungen enthält. Legen Sie fest, dass ausschließlich Inhalte aus Ihrer eigenen Datenbank verwendet werden dürfen.
- Kontinuierliche Überprüfung: Setzen Sie Tools ein, um Ihre Inhalte regelmäßig zu prüfen und Abweichungen schnell zu korrigieren.
- Amazon Brand Registry: Nutzen Sie die erweiterten Schutzmaßnahmen, um unerwünschte Änderungen an Ihren Produktdetailseiten zu verhindern.
Fazit
Die Herausforderungen durch 3rd Party Seller auf Amazon sind vielfältig, aber nicht unlösbar. Mit einem Mix aus strategischer Produktpolitik, technologischen Tools und gezielten Maßnahmen wie einem Brand Guide oder exklusiven Produkten können Marken ihre Position auf der Plattform sichern.
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